Pflege von trockenen Hufen

Pferdehufe sind dazu gemacht, um schwere Lasten zu tragen und verschiedene Gangarten auf unterschiedlichen Bodenverhältnissen zu ermöglichen. Die Gesundheit der Hufe hat direkte Auswirkungen auf den gesamten Bewegungsapparat des Pferdes.

Ein erkrankter oder beschädigter Huf kann die Gewichtsverteilung beeinträchtigen und sich negativ auf den gesamten Bewegungsapparat auswirken. Es kann zu einer ungleichmäßigen Belastung der Beine führen, was wiederum zu Fehlstellungen und anderen Problemen führen kann.

Eine regelmäßige Kontrolle und Pflege der Hufe ist daher von grundlegender Bedeutung. Das regelmäßige Ausschneiden, Kürzen und Formen der Hufe durch einen erfahrenen Hufschmied hilft dabei, ein gesundes Hufwachstum zu fördern und eventuelle Probleme frühzeitig zu erkennen.

Bewegung spielt auch eine entscheidende Rolle für die Entwicklung und Erhaltung gesunder Hufe. Durch Bewegung wird der Hufmechanismus unterstützt, der die Durchblutung fördert und eine gesunde Hufentwicklung unterstützt. Regelmäßige Bewegung ermöglicht auch eine natürliche Abnutzung und Stärkung der Hufe.

Die Kombination aus regelmäßiger Hufpflege und ausreichender Bewegung ist entscheidend, um gesunde Hufe und einen funktionierenden Bewegungsapparat bei Pferden zu gewährleisten.

Im Sommer können trockene Hufe bei Pferden häufiger auftreten. Die warme Witterung, trockene Böden und hohe Verdunstung können dazu führen, dass die Hufe Feuchtigkeit verlieren und austrocknen. Die sandigen, steinigen Böden führen außerdem dazu, dass die Hufe ausbrechen oder starke Risse entstehen. Bricht zu viel tragende Hornwand aus, müssen Pferde vermehrt auf der fühligeren Sohle laufen, was die Belastbarkeit deines Pferdes in diesem Fall einschränken kann. Eine gute Hufpflege ist daher sehr wichtig für dein Pferd.

Tipps zur Pflege bei trockenen Hufen

Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass diese Methoden nicht als Ersatz für eine angemessene Hufpflege und eine insgesamt gesunde Haltung des Pferdes dienen sollten. Sie können als Ergänzung dienen, um die Hufgesundheit zu unterstützen, insbesondere bei trockenen Bedingungen oder wenn das Pferd Schwierigkeiten hat, ausreichend Feuchtigkeit aufzunehmen.

1. Hufschmied

Die Hufmechanik und -gesundheit haben einen direkten Einfluss auf den gesamten Bewegungsapparat des Pferdes. Wenn die Hufe zu lang oder außer Form geraten, kann dies zu einer ungünstigen Belastung der Sehnen, Bänder und Gelenke führen.

Regelmäßige Hufbearbeitung ist somit äußerst wichtig für die Gesundheit und das Wohlbefinden deines Pferdes. Die Hufe deines Pferdes wachsen kontinuierlich und benötigen regelmäßige Pflege, um eine optimale Hufgesundheit zu gewährleisten. Ein erfahrener Hufschmied oder Hufbearbeiter kann den Huf auf eine angemessene Länge kürzen, die Hufwände korrekt formen, übermäßiges Wachstum entfernen und eventuelle Unregelmäßigkeiten oder Fehlstellungen korrigieren.

trockener Huf mit Rissen

Eine regelmäßige Hufbearbeitung hilft, Hufprobleme vorzubeugen oder frühzeitig zu erkennen, wie z.B. Überbeanspruchung, Hufabszesse oder Hufrehe. Sie fördert auch eine korrekte Hufmechanik und Belastung, was die allgemeine Gesundheit des Pferdes unterstützt. Es ist ratsam, den Hufschmied in regelmäßigen Abständen zu konsultieren, um sicherzustellen, dass die Hufe richtig gepflegt werden und eventuelle Probleme frühzeitig erkannt und behandelt werden können. Jedes Pferd hat individuelle Anforderungen an die Hufbearbeitung, daher ist es wichtig, mit einem Fachmann zusammenzuarbeiten, um die beste Betreuung für das Pferd zu gewährleisten.

2. Hufe täglich reinigen

Es ist eine gute Gewohnheit, die Hufe täglich auszukratzen, um sie zu kontrollieren. Beim Auskratzen entfernt man Schmutz, Steine und andere Fremdkörper, die sich zwischen den Hufstrahlfurchen ansammeln können. Dies ermöglicht eine bessere Sicht auf den Zustand des Hufs und eventuelle Veränderungen. Durch regelmäßige Inspektion kann man Anzeichen von Hufproblemen wie Hufgeschwüre, Hufabszesse, Risse oder Verletzungen frühzeitig erkennen und entsprechend handeln. Es ist auch wichtig, darauf zu achten, dass der Hufsaum und die Sohle gesund aussehen und es keine Anzeichen von Überbeanspruchung oder Übermäßigem Verschleiß gibt.

3. Hufe nicht zu oft einfetten

Es ist ein verbreiteter Irrglaube, dass häufiges Einfetten der Hufe vor Austrocknung schützt. Tatsächlich kann übermäßiges Auftragen von Huffett oder anderen Fetten dazu führen, dass der Huf Feuchtigkeit nicht mehr aufnehmen kann und schneller austrocknet. Eine übermäßige Fettschicht kann die Hufwand versiegeln und die Atmung der Hufhornzellen beeinträchtigen.

Der Huf hat eine natürliche Fähigkeit, sich selbst zu pflegen und zu schützen. Er reguliert seine Feuchtigkeit durch den natürlichen Hufmechanismus und nimmt Feuchtigkeit aus der Umgebung auf. Durch häufiges Einfetten kann diese natürliche Regulierung gestört werden.

Wenn es um ästhetische Gründe geht, beispielsweise für eine Prüfungssituation, kann das Einfetten der Hufwand für einen glänzenden Look durchaus angemessen sein. Dabei ist es jedoch ratsam, nur die äußere Hufwand und nicht die Sohle einzufetten. Dies ermöglicht es dem Huf, Feuchtigkeit aus der Umgebung aufzunehmen und gleichzeitig ein ästhetisch ansprechendes Erscheinungsbild zu erhalten.

4. für ausreichende Feuchtigkeit sorgen

Reines Wasser ist die beste Wahl, um die Feuchtigkeit im Hufhorn wieder auszugleichen und seine Elastizität und Strapazierfähigkeit zu verbessern.

Das Einweichen der Hufe für mindestens 15 Minuten ermöglicht es dem Huf, genügend Feuchtigkeit aufzunehmen. Es ist wichtig, geduldig zu sein und dem Pferd Zeit zu geben, sich an diese Methoden zu gewöhnen.

Die Verwendung von speziellen Hufglocken wie Waterboots oder das Einweichen von Windeln oder Handtüchern sind praktische Alternativen, um die Feuchtigkeit auf die Hufwand zu übertragen und sie über einen längeren Zeitraum freizusetzen.

5. genügend Bewegung

Bewegung ohne Hufeisen kann den Hufmechanismus stimulieren und somit das Herz- und Blutkreislaufsystem des Pferdes fördern. Diese Durchblutung ist entscheidend für den Transport von Nährstoffen und die Gesundheit des Hufs.

Die Entscheidung, ob ein Pferd Hufeisen tragen sollte oder nicht, hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie z.B. der Nutzung des Pferdes, dem Zustand der Hufe und dem Untergrund, auf dem das Pferd läuft. Es gibt Pferde, die ohne Hufeisen problemlos laufen können, während andere aufgrund spezifischer Bedürfnisse oder Hufprobleme auf Hufeisen angewiesen sein können.

Für manche Pferde kann es jedoch vorteilhaft sein, eine gewisse Zeit ohne Hufeisen zu verbringen, um die Stabilität der Hufe zu erhalten und den natürlichen Hufmechanismus zu unterstützen. Dies ermöglicht es den Hufen, sich natürlicherweise zu entwickeln und sich an verschiedene Bodenverhältnisse anzupassen.

Es ist wichtig, diese Entscheidung in Absprache mit einem erfahrenen Hufschmied oder Tiertherapeuten zu treffen, der den Zustand der Hufe beurteilen und Empfehlungen basierend auf den individuellen Bedürfnissen des Pferdes geben kann. Sie können beurteilen, ob das Pferd ohne Hufeisen auskommt oder ob spezifische Unterstützung oder Schutz notwendig ist.

Nährstoffe für die Hufe

Eine weitere wichtige Komponente zur Hufgesundheit ist die ausgewogene Versorgung mit Mineralstoffen und Vitaminen. Ein Mangel oder erhöhter Bedarf an bestimmten Nährstoffen kann sich negativ auf die Hufqualität auswirken.

Biotin, ein wasserlösliches B-Vitamin (Vitamin B7), ist besonders wichtig für Hufe, Fell und Haut des Pferdes. Der tägliche Bedarf an Biotin variiert je nach Alter, Gewicht und Lebensphase des Pferdes. Eine ausreichende Menge Biotin kann durch eine ausgewogene Ernährung mit frischem Gras, Heu und biotinreichen Lebensmitteln wie Karotten aufgenommen werden. In einigen Fällen kann es jedoch sinnvoll sein, Ergänzungsfuttermittel mit Biotin zuzufüttern, um den Bedarf zu decken.

Die Kombination von Biotin mit anderen Nährstoffen wie Zink, Kupfer und essentiellen Aminosäuren kann sich positiv auf das gesunde Hufwachstum auswirken. Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass es einige Monate regelmäßiger Fütterung von Ergänzungsfuttermitteln dauern kann, bis eine Verbesserung der Hufqualität sichtbar wird. Eine frühzeitige Gabe des Zusatzfutters nach dem Winter oder eine ganzjährige Ergänzung kann bei Pferden mit schlechter Hufqualität ratsam sein, insbesondere in trockenen Sommermonaten.

Es ist empfehlenswert, sich bei der Wahl von Ergänzungsfuttermitteln für Hufe von einem Experten, Tiertherapeuten oder Tierarzt beraten zu lassen. Sie können die individuellen Bedürfnisse deines Pferdes einschätzen und das passende Zusatzfutter empfehlen, das auf eine ausgewogene Versorgung mit den erforderlichen Nährstoffen abzielt.