Der Fellwechsel ist eine anstrengende Phase für Pferde, da ihr Stoffwechsel auf Hochtouren läuft. Zweimal im Jahr – im Frühjahr und im Herbst – wird das Fell erneuert, was viel Energie und Nährstoffe erfordert. In diesem Beitrag erfährst du, wie du dein Pferd in dieser Phase optimal unterstützen kannst.
Wann findet der Fellwechsel statt?
Der Fellwechsel bei Pferden beginnt nicht mit den Temperaturen, sondern mit der Tageslichtlänge:
- Frühjahrsfellwechsel (Februar–April): Das dichte Winterfell wird abgestoßen, um Platz für das dünnere Sommerfell zu machen.
- Herbstfellwechsel (August–Oktober): Das schützende Winterfell wächst nach, um das Pferd auf die kalte Jahreszeit vorzubereiten.
Wie lange der Fellwechsel dauert, ist individuell verschieden. Manche Pferde wechseln ihr Fell innerhalb weniger Wochen, während es bei anderen Monate dauern kann.
Warum ist der Fellwechsel für Pferde anstrengend?
Das Ersetzen des alten Fells erfordert viel Energie und belastet den Stoffwechsel. Besonders ältere oder gesundheitlich angeschlagene Pferde können Probleme bekommen, wenn ihr Körper nicht genügend Nährstoffe zur Verfügung hat.
Ein geschwächtes Immunsystem, Müdigkeit oder Hautprobleme können Anzeichen dafür sein, dass dein Pferd zusätzliche Unterstützung benötigt.
So unterstützt du dein Pferd im Fellwechsel
1. Die richtige Ernährung
Ein nährstoffreiches Futter hilft deinem Pferd, den Fellwechsel reibungslos zu bewältigen. Besonders wichtig sind:
Proteine & Aminosäuren: Grundbausteine für gesundes Haarwachstum (z. B. in Luzerne, Bierhefe, Leinsamen).
Zink & Biotin: Fördern gesunde Haut und ein glänzendes Fell.
Omega-3- und Omega-6-Fettsäuren: Unterstützen die Hautgesundheit (z. B. in Leinöl oder Schwarzkümmelöl).
Vitamin A & E: Stärken das Immunsystem und fördern die Zellneubildung.
Tipp: Falls dein Pferd besonders schwer durch den Fellwechsel kommt, kannst du spezielle Mineralstoffpräparate oder Ergänzungsfuttermittel in Absprache mit einem Tiertherapeuten oder Tierarzt zufüttern.
2. Natürliche Unterstützung mit Kräutern
Kräuter sind eine hervorragende Möglichkeit, den Fellwechsel auf natürliche Weise zu fördern. Sie liefern wichtige Vitamine, Mineralstoffe und sekundäre Pflanzenstoffe, die den Stoffwechsel anregen, die Haut pflegen und den Organismus entgiften.
Bewährte Kräuter für den Fellwechsel:
- Brennnessel: Fördert die Durchblutung und wirkt stoffwechselanregend.
- Löwenzahn: Unterstützt Leber und Nieren bei der Entgiftung.
- Mariendistel: Schützt die Leber und fördert gesunde Haut.
- Leinsamen: Reich an Omega-3-Fettsäuren für glänzendes Fell.
- Hagebutte: Hoher Vitamin-C-Gehalt zur Stärkung des Immunsystems.
- Schwarzkümmel: Unterstützt Haut und Fell und kann das Immunsystem stärken.
Anwendung: Kräuter können als getrocknete Mischung unter das Futter gemischt oder als Tee aufgebrüht gegeben werden. Eine Kräuterkur über 4–6 Wochen hilft, den Fellwechsel zu erleichtern.
Tipp: Ein erfahrener Tiertherapeut kann über die richtige Anwendung und Zusammensetzung der Kräuter beraten. Er hilft dabei, eine individuelle Kräutermischung auf die Bedürfnisse deines Pferdes abzustimmen.
3. Tägliche Fellpflege
Regelmäßiges Striegeln ist jetzt besonders wichtig, um lose Haare zu entfernen und die Hautdurchblutung zu fördern.
Gummistriegel & Wurzelbürste: Helfen, abgestorbene Haare sanft zu entfernen.
Massagebürsten: Unterstützen die Hautdurchblutung und beugen Juckreiz vor.
Schwämme oder feuchte Tücher: Entfernen hartnäckige lose Haare bei sehr haarigen Pferden.
Tipp: Manche Pferde genießen es, wenn sie während des Fellwechsels mit einem Massagehandschuh behandelt werden – das kann Juckreiz lindern und entspannend wirken.
4. Bewegung & Haltung
Bewegung regt den Stoffwechsel an und unterstützt den natürlichen Haarausfall.
Täglicher Weidegang bei angeweideten Pferde oder Bewegung an der frischen Luft beschleunigt den Fellwechsel.
Ausreichend Wasser hilft dem Körper, Stoffwechselprodukte besser auszuscheiden.
Tipp: Pferde, die sich viel wälzen, lösen oft selbst viele Haare – eine geeignete Liegefläche ist daher wichtig.
Wann sollte ein Tiertherapeut oder Tierarzt hinzugezogen werden?
Nicht immer verläuft der Fellwechsel problemlos. In folgenden Fällen solltest du dein Pferd tierärztlich untersuchen lassen:
Der Fellwechsel dauert ungewöhnlich lange – das kann auf einen Nährstoffmangel oder eine Stoffwechselerkrankung (z. B. Cushing-Syndrom) hinweisen.
Das Pferd wirkt schlapp, verliert an Gewicht oder hat stumpfes, glanzloses Fell.
Starker Juckreiz oder kahle Stellen können auf Hautprobleme oder Parasitenbefall hindeuten.
Fazit: Fellwechsel bewusst unterstützen
Pferde profitieren von:
- Hochwertigem, nährstoffreichem Futter
- Unterstützung durch Kräuter
- Regelmäßiger Pflege & Fellbürsten
- Ausreichend Bewegung & Wasser
Wenn dein Pferd besonders schwer durch den Fellwechsel kommt oder unter stumpfem Fell leidet, kann eine gezielte Unterstützung durch Kräuter und eine tierärztliche Beratung helfen.
Tipp: Ein Tiertherapeut kann dich zusätzlich beraten, welche Kräuter dein Pferd individuell benötigt und wie sie am besten gefüttert werden.
So unterstützt du dein Pferd optimal für ein gesundes, glänzendes Fell! 🐎✨